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Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft! Jetzt wird alles gut! Es sind nette Leute, die sich tatsächlich für Mich entschieden haben. Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei, und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen. Ihr Vater und ihre Mutter sagen, ich sei ein ganz süsses und braves Hündchen. Ich heiße Lea. Ich darf meine neue Familie sogar abschlabbern. Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und was nicht, passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel Liebe. Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren Menschen gefallen und nichts ist schöner, als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen. Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte, es wäre o.k., dann entspannte ich mich. Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hörte von schweren Mängeln und von Dysplasie E und von zwei Herzen. Er sprach von wilden Züchtern und das meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien. Ich habe nichts von alledem begriffen, aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen.
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Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je. Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen, um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerzen. Sie trugen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam, was ist los? War ich böse? Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach, wenn doch nur diese Schmerzen aufhörten! Ich kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchens ablecken, aber wenigstens erreiche ich ihre Hand. Der Tisch beim Tierarzt ist so kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell. Ich fühle wie sehr sie mich lieben. Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken. Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich... Gott sei dank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit. Ein Traum: ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer einer großen grünen Wiese. Sie rufen mir zu, das es dort keine Schmerzen gibt, nur Frieden und Glück. So sage ich meiner Menschenfamilie Auf Wiedersehen auf die einzige mir mögliche Weise: mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln. Viele glückliche Jahre wollte ich mit ihnen verbringen, es hat nicht sein sollen. Statt dessen habe ich ihnen so viel Kummer gemacht. Es tut mir leid, ich war nur eine Handelsware.
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Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und sagtest ich weiß, sie werden ein gutes zu Hause für dich findenâ€. Mit einem Achselzucken warfen sie dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder einer Katze in mittleren Jahren erwartet, auch mit Stammbaum.
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Du musstest deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie Nein, Papa! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen! Und ich machte mit Sorgen um ihn und um die Lektionen, die du ihm gerade beigebracht hattest, über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben.
Zum Abschied hast du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen.
Nachdem du fort warst, sagten die beiden netten Damen, du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie schüttelten den Kopf und fragten “ Wie konntest du nur” €?
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Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren.
Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seist du - dass du deine Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei...oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte.
Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte; gegen den vergnügten und unbeschwerten Welben aber auch Ahnungslos gegenüber seinem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete voller Sehnsucht und Traurigkeit.
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Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tagen kam, um mich zu holen und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Ein angenehmer ruhiger Raum.
Sie hob mich auf den Tisch und kraulte mir meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung.
Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung.
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Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen. Meiner Natur gemäß war ich aber eher besorgt. Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede deiner Stimmungen erfühlen konnte. Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich dich vor vielen Jahren getröstet hatte. Mit geübten Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte “ Wie konntest du nur?”
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Vielleicht verstand sie die Hundsprache und sagte deshalb “ es tut mir ja so Leid”€ Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich allein gestellt wäre- einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort.
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Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, das mein “ wie konntest du nur?”€ nicht ihr gegolten hatte.
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Du warst es mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde für immer an dich denken und auf dich warten.
Möge dir ein jeder in deinem Leben so viel Loyalität zeigen.
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